D 2021 | 97 Min. | DCP | DF Neue deutsche Filme
DGB Filmpreis
NDR Filmpreis für den Nachwuchs
Rainer schuftet auf der Baustelle. Jetzt steht endlich eine Beförderung an: Zum ersten Mal darf er die Bauleitung übernehmen. Das zusätzliche Geld kann er gut gebrauchen. Die steigenden Mieten in der Stadt haben ihn, seine schwangere Frau und Tochter Doreen bereits zum Umzug in ein renovierungsbedürftiges Häuschen im Umland gezwungen. Doreen ist zunächst nicht begeistert von ihrem neuen Leben, doch dann lernt sie das Nachbarmädchen Mara kennen, deren Eltern so reich wie borniert sind. Die neue Freundschaft wird schnell zum Spiel mit dem Feuer. Mara stachelt Doreen zu bösen Streichen an und verwickelt sie in einen Diebstahl. Unterdessen wird Rainer bei der Arbeit degradiert und durch den kühlen Pragmatiker Jürgen ersetzt, der ausschließlich die Interessen der Investoren im Blick hat und das Bauprojekt skrupellos auf Profit ausrichtet. Als ein älterer Mitarbeiter gefeuert werden soll, stellt sich Rainer gegen den neuen Vorgesetzten und wird unwillkürlich zum Anführer eines aufkeimenden Widerstands.
Mit unaufhaltsam steigendem Druck beschreibt Regisseurin Mia Maariel Meyer in ihrem zweiten Spielfilm eine durch Kapitalismus entmenschlichte Welt, in der der Kampf für Gerechtigkeit und Integrität zur Zerreißprobe wird. „‚Die Saat‘ stellt infrage, wie wir leben wollen und was wir nachfolgenden Generationen mitgeben werden“, so die Regisseurin, die zusammen mit Hanno Koffler, ihrem Mann und Hauptdarsteller des Films, das Drehbuch schrieb.
Regie: Mia Maariel Meyer
Buch: Mia Maariel Meyer, Hanno Koffler
Kamera: Falko Lachmund
Schnitt: Gesa Jäger
Musik: Dürbeck & Dohmen
Mit: Hanno Koffler, Dora Zygouri, Anna Blomeier, Andreas Döhler, Robert Stadlober, Lilith Julie Johna
Redaktion: Stefanie Groß (SWR), Daniela Muck (Arte)
Produktion: kurhaus production Film & Medien GmbH
Produzenten: Christoph Holthof, Daniel Reich
Verleih: missingFILMs
Mia Maariel Meyer
MIA MAARIEL MEYER (*1981) wurde als Kind deutsch-finnischer Eltern in Braunschweig geboren. Sie studierte Film und Drehbuch in New York und London, wo sie ihr Studium 2008 mit einem Master of Arts in Filmmaking an der University of Goldsmiths abschloss. Zurück in Deutschland arbeitete sie zunächst vermehrt im Bereich Dokumentarfilm und Reportage. Für das Dokuformat „140 Sekunden“ gewann sie 2012 den Grimme Online Preis. 2014 entstand ihr No Budget-Film „Treppe aufwärts“, der 2015 bei den Hofer Filmtagen seine Uraufführung feierte und eine lobende Erwähnung erhielt. „Die Saat“ feierte bei der diesjährigen Berlinale Weltpremiere.
Filmografie: Die Saat (2021), Treppe aufwärts (2015), Manou (2013, Kurzfilm), Vater (2011, Kurzfilm), Heimweh (2010, Kurzfilm), Brief an meine Eltern (2008, Kurzfilm), Heritage (2006, Kurzfilm)