11. - 18.06.25           En

Der Schein trügt | Nebesa

SRB/D/MKD/MNE/SVN 2021 | 120 Min. | DCP | OmU | DE Internationale Reihe

SCORE Bernhard Wicki Preis

Stojan ist ein unbescholtener, fürsorglicher Familienvater und sehr bescheiden. Ein Kurzschluss einer Glühbirne ändert alles: Plötzlich ziert ein Heiligenschein Stojans Haupt und er wird zur Attraktion in der Nachbarschaft. Seine Frau Nada ist vom Trubel schnell genervt und beschließt: Das Ding muss weg, eine Mütze ist schließlich keine Dauerlösung. Nachdem auch gründliches Haarewaschen nichts bringt, verdonnert sie ihren Mann zu einem ausgiebigen Curriculum in Sachen Sünde: Ein bisschen Völlerei hier, ein wenig Ehebruch dort. Stojan ackert sich durch alle Todsünden – und findet Gefallen an der Grausamkeit. Doch je herzloser Stojan seinen Vorteil ausnutzt, umso bereitwilliger wird er von den Nachbarn als moralische Instanz akzeptiert. Es stellt sich heraus: der schöne Schein überstrahlt auch noch den schlimmsten Frevel.

Die Geschichte von Stojans Aufstieg ist der Auftakt zu Srdjan Dragojevics in drei Episoden geteilte Satire „Der Schein trügt“, in dem neben scheinheiligen Heiligenscheinen auch die lange Leitung zu Gott und essbare Kunstwerke eine Rolle spielen. Dem „Parada“-Regisseur gelingt eine so furiose wie groteske Bestandsaufnahme des post-sozialistischen Europas, eine hinterlistige, äußerst kurzweilige und sehr schlaue Abrechnung mit der Macht der Bilder und der Lust an der Projektion.

Regie: Srdjan Dragojević
Buch: Srdjan Dragojević
Kamera: Dusan Joksimović
Schnitt: Petar Marković
Musik: Aleksandar Randjelović
Mit: Goran Navojec, Bojan Navojec, Ksenija Marinković, Danijela Mihajlović, Natasa Marković
Produktion: Delirium Films
Produzenten: Biljana Prvanović
Verleih: Neue Visionen Filmverleih GmbH
Weltvertrieb: Pluto Film Distribution Network

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Srdjan Dragojević

SRDJAN DRAGOJEVIĆ (*1963 in Belgrad) ist ein serbischer Filmregisseur und Drehbuchautor, der in den 1990er Jahren zu einer bedeutenden Persönlichkeit des serbischen Kinos wurde. Er studierte Klinische Psychologie und Film an der Universität Belgrad und veröffentlichte seine Gedichte, bis er sich 1996 ganz dem Film zuwandte. Von 2014 bis 2017 saß er für die Sozialistische Partei Serbiens als Abgeordneter im Parlament des Landes.

Filmografie: (Auswahl): Der Schein trügt (2021), Atomski zdesna (2014), Parada (2011), Sveti Georgije ubiva azdahu (2009), Rane (1998), Dörfer in Flammen (1996)