D 2021 | 176 Min. | DCP | DF Emder Schauspielpreis
Berlin, 1931: Jakob Fabian arbeitet tagsüber in der Werbeabteilung einer Zigarettenfabrik und driftet nachts mit seinem wohlhabenden Freund Labude durch Kneipen, Bordelle und Künstlerateliers. Als Fabian die selbstbewusste Cornelia kennenlernt, gelingt es ihm für einen kurzen Moment seine pessimistische Grundhaltung abzulegen. Er verliebt sich. Doch dann fällt auch er der großen Entlassungswelle zum Opfer, während Cornelia bei ihrem Chef und Verehrer Karriere als Schauspielerin macht – ein Arrangement, mit dem sich Fabian nur schwer abfinden kann. Aber nicht nur seine Welt gerät aus den Fugen...
Der Film basiert auf Erich Kästners 2013 erschienener, rekonstruierter Urfassung des Romans „Der Gang vor die Hunde“. Verführerisch spielt Meret Becker Fabians Zufallsbekanntschaft Irene Moll – sie küssen sich im Fahrstuhl, sie tanzen und vergessen alles um sich herum, sie haben Sex. Laut Regisseur Dominik Graf verkörpert sie „die einzige weibliche Figur, die sich aus der Abhängigkeit von Männern Szene für Szene aktiv zu emanzipieren versucht.“ Auch Meret Becker ist diese Rolle ans Herz gewachsen: „Für mich ist die Figur ein Sinnbild für diese Zeit, also wie diese Frau sich neu erfindet, das Frausein neu entdeckt und sich emanzipiert – das fand ich sehr schön.“ Für ihre Rolle als Irene Moll erhielt Meret Becker beim Deutschen Filmpreis eine Nominierung als Beste weibliche Nebenrolle.
Regie: Dominik Graf
Buch: Constantin Lieb, Dominik Graf
Kamera: Hanno Lentz
Schnitt: Claudia Wolscht
Musik: Sven Rossenbach, Florian Van Volxem
Mit: Tom Schilling, Albrecht Schuch, Meret Becker, Saskia Rosendahl
Redaktion: Daniel Blum (ZDF), Olaf Grunert (Arte), Andreas Schreitmüller (Arte)
Produktion: Lupa Film GmbH (Felix von Boehm) in Co-Prod. mit DCM Pictures GmbH (Marc Schmidheiny, Christoph Daniel, Wiebke Andresen), ZDF
Verleih: DCM Film Distribution
Dominik Graf
DOMINIK GRAF (*1952 in München) studierte Film an der Hochschule für Film und Fernsehen München. Im Laufe seiner Regie- und Autorenkarriere wurde er u.a. mit dem Bundesfilmpreis, dem Bayerischen Film- und Fernsehpreis, dem Deutschen Fernsehpreis sowie vielfach mit dem Grimme Preis ausgezeichnet. Er gehörte 2003 zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Filmakademie. Seit 2004 ist er Professor für Spielfilmregie an der Internationalen Filmschule Köln und wurde 2005 zum Honorarprofessor ernannt. Zudem ist er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München.
Filmografie: (Auswahl): Fabian oder Der Gang vor die Hunde (2021), Die geliebten Schwestern (2014), Im Angesicht des Verbrechens (2010), Hotte im Paradies (2003), Die Sieger (1994), Die Katze (1988), Der Fahnder (1984)
