Die Gewinner des 26. Internationalen Filmfest Emden-Norderney: Die Komödien „Bach in Brazil“ von Ansgar Ahlers und „About A Girl“ von Mark Monheim sind die großen Gewinner des 26. Internationalen Filmfest Emden-Norderney. Die beiden Erstlingswerke teilen sich mit einer gleich hohen Bewertung durch das Festivalpublikum sowohl den mit 10.000 Euro dotierten Bernhard Wicki Preis als auch den mit 5.000 Euro dotierten NDR Filmpreis für den Nachwuchs. Die Regisseure Ansgar Ahlers und Mark Monheim nahmen die Auszeichnungen heute in einer feierlichen Preisverleihung im Neuen Theater in Emden persönlich entgegen. „Bach in Brazil“ erzählt von einem schrulligen Musiklehrer (Edgar Selge), der nach Brasilien reist und Straßenkindern das Musizieren beibringt. Mit der Auszeichnung für Ansgar Ahlers gewinnt erstmals ein Film zwei Hauptpreise des Filmfest Emden-Norderney, der zuvor auch mit dem „Schreibtisch am Meer“-Filmpreis ausgezeichnet worden ist. In „About A Girl“ von Mark Monheim geht es um eine lebensmüde junge Frau, die sich im Lauf ihrer Psychotherapie zum ersten Mal verliebt. Erstmals gewinnt somit ein Film den Bernhard Wicki Preis, der zuvor mit dem Emder Drehbuchpreis bedacht worden ist.
Den mit 7.000 Euro dotierten, ebenfalls über eine Publikumsbewertung ermittelten DGB-Filmpreis für einen gesellschaftlich in besonderer Weise engagierten Film erhält der französische Spielfilm „Die Schüler der Madame Anne“ von Marie-Castille Mention-Schaar. Darin wird der engagierte Einsatz einer Lehrerein in einer Klasse in der Pariser Banlieue gezeichnet. Die Tochter der Regisseurin Sarah-Franklin Schaar nahm den Preis im Neuen Theater Emden stellvertretend entgegen.
Bildgestalterin Judith Kaufmann, die „Freistatt“ in flirrende, kontrastreiche Bilder taucht, wird mit dem Creative Energy Award ausgezeichnet, der mit 5.000 Euro dotiert ist und von einer Fachjury vergeben wird. „Judith Kaufmanns Bilder erzeugen eine sinnhafte Tiefe, die das Erzählte transzendiert, und sie erzeugen eine sinnliche Sogkraft“, heißt es in der Begründung zur Preisvergabe. „Das Grauen mal in den Bildern einer 50er-Jahre-Idylle, mal in den Farben des „Summer of Love“ zu zeichnen, die Enge der Fürsorgeanstalt mit der Weite der Moorlandschaft zu kontrastieren und so die Ohnmacht, den gesellschaftlichen Aufbruch und den individuellen Freiheitsdrang in die Ikonografie des Films einzuschreiben – das ist großes Bilderkino.“ Der Jury gehören Regisseur Lars Gunnar Lotz, HR-Fernsehspielchefin Liane Jessen, Medienjournalist Rainer Tittelbach und TV-Kritiker Volker Bergmeister an. Darsteller Langston Uibel nahm den Preis stellvertretend für Judith Kaufmann entgegen.
„Alle 28 Tage“ von Ina Borrmann, eine Dokumentation über künstliche Befruchtung, wird mit dem AOK Filmpreis des 26. Internationalen Filmfest Emden-Norderney ausgezeichnet, der mit 5.000 Euro dotiert ist und über die höchste Bewertung durch das Publikum in diesem Wettbewerb bestimmt wird. Die Regisseurin des Films Ina Borrmann nahm den Preis im Neuen Theater Emden persönlich entgegen. Der Ostfriesische Kurzfilmpreis der VGH, insgesamt dotiert mit 9.000 Euro, geht an „Love is Blind“ von Dan Hodgson aus Großbritannien (1. Platz), „Discipline“ von Christophe Saber aus der Schweiz (2. Platz) sowie „Gerry’s Garden“ von Jobie Nam aus Großbritannien und „Forever Over“ von Erik Schmitt aus Deutschland (3. Platz zu gleichen Teilen). Der Engelke Kurzfilmpreis der Sparkasse Emden, der mit 2.500 Euro dotiert ist und per Stimmkarte ermittelt wird, geht an „Chain“ des Auricher Regisseurs Eicke Bettinga. Den renommierten Emder Schauspielpreis nahm Ehrengast Anna Maria Mühe im Rahmen der Preisverleihung des 26. Internationalen Filmfest Emden-Norderney entgegen.
Veröffentlicht: 07.06.15