11. - 18.06.25           En

Emder Schauspielpreis 2022 geht an Meret Becker

Meret Becker wird beim 32. Internationalen Filmfest Emden-Norderney (08.-15. Juni) mit dem Emder Schauspielpreis 2022 ausgezeichnet. 

Der renommierte Preis für herausragende schauspielerische Leistungen wird der ebenso renommierten wie populären Schauspielerin, die u.a. mit Kinoerfolgen wie Dominik Grafs „Die Sieger“, Joseph Vilsmeiers „Comedian Harmonists“ und ihrer TV-Rolle als „Tatort“-Kommissarin Nina Rubin bekannt wurde, am 12. Juni bei der feierlichen Preisverleihung des Festivals in der Emder Johannes a Lasco Bibliothek persönlich übergeben. 

Mit der Auszeichnung ist neben einem Preisgeld in Höhe von 5.000 € eine filmische Hommage verbunden, die in enger Abstimmung mit Meret Becker erstellt wurde und in deren Rahmen sechs Filme mit Meret Becker gezeigt werden.

Darunter finden sich der aktuelle Erfolgsfilm „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ (2021) ebenso wie der Kinderfilm-Klassiker „Pünktchen und Anton“ (2008). Schon traditionell wird auch Meret Becker am Festival-Samstag beim „Film-Tee im Forum“ in Emden zu Gast sein. 

Mit dem in diesem Jahr zum zehnten Mal vergebenen Emder Schauspielpreis wurden bisher Martina Gedeck, Katharina Thalbach, Armin Rohde, August Diehl, Anna Maria Mühe, Karoline Herfurth, Ulrich Tukur, Julia Jentsch und zuletzt Jürgen Vogel für herausragende darstellerische Leistungen ausgezeichnet.

„Wir freuen uns sehr, in diesem Jahr mit Meret Becker eine der markantesten Persönlichkeiten des deutschen Films auszuzeichnen“, sagt Filmfest-Geschäftsführerin Nora Dreyer. „Meret Becker sieht man in ganz unterschiedlichen Rollen, die – jede für sich – stets etwas ganz Eigenes, etwas Besonderes, etwas Unverwechselbares haben.“ 

Die Tochter der Schauspieler Rolf Becker und Monika Hansen stand bereits mit fünf Jahren vor der Kamera – in der Kinderkultreihe „Rappelkiste“. Mit Ziehvater Otto Sander (er hatte ihre Mutter geheiratet) und Curt Bois spielte Meret Becker in „Der Mond scheint über Kylenamoe“. 

1990 sorgte sie durch ihre Rolle als „Rumpelstilzchen“ in der Comicverfilmung „Werner – Beinhart“ für besondere Aufmerksamkeit. Dann kam Helmut Dietls Gesellschaftssatire „Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief“, und in Sönke Wortmanns „Kleine Haie“ war sie die rotzfreche Berliner Göre Herta, eine schrille Straßenmusikantin. 

Es folgten die ersten Auszeichnungen: 1992 gab es für „Fremde, liebe Fremde“ den Grimme-Preis, 1994 folgte der Bayerische Filmpreis als „beste Nebendarstellerin“ gleich für zwei Filme: Dominik Grafs „Die Sieger“ und Margarethe von Trottas „Das Versprechen“. 

1997 spielte Meret Becker gemeinsam mit ihrem ebenso bekannten Bruder Ben Becker in Joseph Vilsmeiers „Comedian Harmonists“. 

Ob als Antons Mutter in „Pünktchen und Anton“, als drogensüchtige kleine Hure in „Happy Birthday, Türke“, provokante Großstadtkriegerin Mathilda in „Komm näher“, die vermeintlich stumme Ali in „Fremde, liebe Fremde“, überforderte Mutter Alex in „Wer hat eigentlich die Liebe erfunden?“ oder reiche Nymphomanin Irene Moll in „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ – Meret Becker überzeugt souverän in den unterschiedlichsten Rollen. 

Dabei sind es meist Menschen am Rande des Abgrundes, die die Schauspielerin offensichtlich anziehen, Menschen an der Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit. Ihnen gibt Meret Becker ein Gesicht. Es sind stets Figuren, die einem so schnell nicht aus dem Kopf gehen. 

Die Rolle der „Tatort“-Kommissarin Nina Rubin – rotzige und sensible, streitlustige und wortgewaltige Ermittlerin in der Hauptstadt – brachte Meret Becker seit 2015 nochmals einen Popularitätsschub. 

Doch gleichbedeutend mit der Schauspielerei hat die 1969 in Bremen geborenen Künstlerin eine zweite große Leidenschaft – die Musik. „Musique en miniature“ nennt die Sängerin und Komponistin Meret Becker ihre minimalistische, melancholische, oftmals schräge Musik, in der sie singende Säge, Melodica, Gitarre oder Piano spielt und ihre Stimme singen, wispern, sprechen lässt. Und mit der sie Menschen weltweit verzaubert und für ausverkaufte Säle sorgt. 

Schon als kleines Mädchen hat sie Songs von Judy Garland gecovert, wollte sich von ihrem Stiefvater Otto Sander Beatles- Songs übersetzen lassen und brachte ihren Ex-Ehemann Alexander Hacke von den „Einstürzenden Neubauten“ dazu, ihr erstes Album zu machen. Sie arbeitete mit Nina Hagen, Ars Vitalis, Blixa Bargeld und Max Raabe zusammen, lieferte den Soundtrack für den Film „Pipermint – das Leben, möglicherweise“ und hat bereits fünf Alben herausgebracht. Sie tourt mit ihrer Band „The Tiny Teeth“ und einem Bühnen-Musik-Programm: „Le Grand Ordinaire“ nennt sie ihre Collage aus musikalischen Bildern und surrealen Liedern, die von Reisenden erzählen. 
 

Meret Becker beim 32. Internationalen Filmfest Emden-Norderney:

Sonntag, 12.06., 20.30 Uhr
Johannes a Lasco Bibliothek, Emden
Im Rahmen der feierlichen Preisverleihungs-Gala in der Johannes a Lasco Bibliothek in Emden wird neben den Filmpreisen des Festivals der Emder Schauspielpreis an Meret Becker vergeben. 

Samstag, 11.06., 17.00 Uhr
vhs Forum, Emden
Film-Tee: Meret Becker zu Gast bei Jenni Zylka

Zur besten ostfriesischen Teezeit unterhält sich Gastgeberin Jenni Zylka sachkundig und charmant mit Meret Becker, natürlich bei einem „lecker Koppke Tee mit Kluntje und Rohm“. der Preisträgerin des Emder Schauspielpreises 2022. 

Darüber hinaus wird Meret Becker am Festivalwochenende auch bei der Vorführung einiger ihrer Filme im Kino dabei sein. 

Fabian oder Der Gang vor die Hunde
11.06., 21:00, CineStar 2 

Wer hat eigentlich die Liebe erfunden?
08.06., 21:30, vhs Forum 13.06., 21:10, CineStar 5 

A Change in the Weather
12.06., 17:50, CineStar 3 

Komm näher
13.06., 18:50, vhs Forum 

Comedian Harmonists
14.06., 18:40, CineStar 3 

Pünktchen und Anton
10.06., 14:30, Kurtheater, Norderney 11.06., 15:00, CineStar 4
14.06., 15:00, CineStar 5 

Veröffentlicht: 06.05.22