D 2021 | 106 Min. | DCP | DF | DE Internationale Reihe Eröffnungsfilm
SCORE Bernhard Wicki Preis
DGB Filmpreis
Die renommierte Schriftstellerin Marianne gibt allen Komfort der Pariser Kulturelite auf und reist in die Hafenstadt Caen. Sie will eintauchen in ein Leben zwischen Plackerei und Geldknappheit und ein Buch über die starken Persönlichkeiten schreiben, die diese Welt auf ihren Schultern tragen. Ein Job als Putzfrau erweist sich als Glücksfall: Extreme Schinderei, blöde Sprüche vom Chef, unfaire Bezahlung – ein Klassiker der Drecksarbeit. Auch wenn Marianne sich nach kurzer Zeit die Kündigung einhandelt, bringt ihr die Stelle die überwältigende Unterstützung von den Frauen, die stahlharte Putzprofis sind. Besonders mit der taffen Christèle freundet Marianne sich an und schafft es in die Putzkolonne des Fährhafens: 12 Arbeiterinnen, 230 Kabinen, 1,5 Stunden. Mit Christèle, Marilou und Justine verbindet Marianne bald eine so tiefe Freundschaft, dass ihre wahre Identität zum größten Problem wird. Doch irgendwann hat Marianne genug Material für ihr Buch zusammen und es ist Zeit, ihr wahres Gesicht zu zeigen...
„Wie im echten Leben“ ist ein nach einer wahren Geschichte aufrüttelnd und zutiefst berührend erzähltes Kinoerlebnis. Regisseur Emmanuel Carrère versammelt ein umwerfendes und humorvolles Schauspielerinnen-Ensemble, das Leid und Liebe einer echten „Arbeits-Gemeinschaft“ zeigt. Ein weitsichtiger und sehr aktueller Film über die tiefen Gräben in unserer Gesellschaft und über eine liebevolle Freundschaft, die von deren Überwindung träumt.
Regie: Emmanuel Carrère
Buch: Emmanuel Carrère, Hélène Devynck
Kamera: Patrick Blossier, AFC
Schnitt: Albertine Lastera
Musik: Mathieu Lamboley
Mit: Juliette Binoche, Hélène Lambert, Léa Carne, Emily Madeleine, Patricia Prieur, Evelyne Porée
Produktion: Curiosa Films, Cinéfrance Studios, France 3 Cinéma / Olivier Delbosc, David Gauquié, Julien Deris
Verleih: Neue Visionen Filmverleih GmbH
Weltvertrieb: Memento Distribution
Emmanuel Carrère
EMMANUEL CARRÈRE (*1957 in Paris) ist ein französischer Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur. Nach seinem Studium der Politikwissenschaft schrieb er eine Vielzahl an (auch in Deutschland verlegten) Büchern, die teilweise preisgekrönt wurden. Parallel verfasste er Drehbücher für Film und Fernsehen. 2003 gab er sein Regiedebüt mit dem Dokumentarfilm „Retour à Kotelnitch“, der seine Weltpremiere auf dem Internationalen Filmfestival von Venedig feierte. Sein zweiter Film „La Moustache“ (2005) erhielt 2005 das Europa Cinémas Label im Rahmen der Cannes-Sektion Quinzaine des Réalisateurs.
Filmografie: Wie im echten Leben (2021), La Moustache (2005), Retour à Kotelnitch (2003)